Mit dem Wasserfall


Tosen, daß kein anderes Geräusch mehr erhörbar ist
So viel Bewegung, daß man die Umgebung ganz vergißt
Kühle sodar erborene Luft
Erzeugt aus sich den herrlichsten Duft.
Schaue hin und kann nicht sehn
Versuche zu folgen - was soll man da verstehn?
Wassermassen kommend - von woher ?
So zusammenhanglos, doch vereint gar schwer
Stürzt so vorbehaltlos in die Tiefe
Als ob Wasser um seine Unverletzbarkeit wisse
Abhebende Tropfen erfahren ihre Eigenlebigkeit
Verlassen - für Momente - die kompakte Welt-Wasser-Einheit
Formen erstehen - zu ihrem ersten Mal, und so vielgestaltig
Feinstens zergliedert - und doch urgewaltig
Daß im selben Moment, in dem sie entstanden
Sie bereits zu neuem Sein entschwanden
Ist es die pure Freude am Erschaffen ?
Die Freude am Zerfließen lassen ?
Warum solch wunderbares Geschehen - Warum?
Ist es des Lebens, des Seiens Willen, darum?
Kann mir nicht mehr erklären
Kann nur noch zuhören
Und merke, daß dies unsagbar Schöne
Beinhaltet - restlos - alle Töne
Erschallend außerhalb von Zeit und Raum
Die Realität entschwindet, gleich einem Traum
Mein weiser felsenfester Verstand
Ist darin zu seinem eigenen Ende gelangt.

Habe keine Worte mehr, keine Gedanken existieren
Muß mich selber in dieses pure Sein ein-verlieren
Könnte meinen, mein Ich sei mir entschwunden
- Aber nein! - Ich hab mich Selbst gefunden!
Mich Selbst; und mit jenem Geschehen vereint
Die AllEinheit des seienden Göttlichen Seins.