Vater & Sohn


Laß die Liebe jede Pore deines Köerpers durchfluten, während sich die Wahrheit dieser Geschichte entfaltet. Jetzt ist die Zeit der Heilung gekommen, wofür du heirhergekommen bist und weshalb du diese Geschichte liest. Ja, ich spreche zu dir.
Wir wissen, wer du bist !


Auf dem Planeten Erde war der Vater. Nun, er war noch kein Vater, aber er freute sich sehr auf die bevorstehende Geburt seines Kindes. Er hoffte inständig, dass das Kind ein Junge würde, denn er hatte grosse Pläne für seinen Sohn. Der Vater war Zimmermann und wünschte, seinen Sohn dieses Handwerk zu lehren. "Oh, ich werde ihn jeden Trick lehren", sagte er. "Jeden Kniff des Handwerks werde ich ihm beibringen, und er wird unserer Familiennamen durch dieses Gewerbe weiterführen."

Die Geburt kam, und es war wirklich ein Knabe. Der Vater war vor Freude überwältigt. "Seht, dies ist mein Sohn", rief er allen zu, "er wird die Familienehre weiterführen. Er wird meinen Namen tragen. Er wird der grosse neue Zimmermann, weil ich ihm alles zeigen werde, was ich weiss. Wir werden eine wunderbare Zeit zusammen verbringen, mein Sohn und ich."

So wuchs das Kind auf und wurde älter; es liebte seinen Vater. Der Vater liebte seinen Sohn abgöttisch, hob ihn bei jeder Gelegenheit auf und sagte zu ihm: "Warte nur mein Sohn, bis ich dir all diese Dinge zeigen kann ! Dur wirst es lieben. Du wirst unsere Familientradition weiterführen, und ich werde sehr stolz auf dich sein."

Dann aber geschah etwas Ungewöhnliches. Im Laufe der Zeit begann sich der Sohn von seines Vaters Aufmerksamkeit erdrückt zu fühlen. Er fühlte, dass er seinen eigenen Weg gehen musste, auch wenn er es nicht in diesen Worten ausdrücken konnte.
Der Sohn begann sich in kleinen Dingen aufzulehnen. Als er zehn Jahre alt war, wollte er nichts mehr von Erbe, Familientradtition und Handwerk hören.

Er sagte ehrerbietig zu seinem Vater: "Vater, bitte, respektiere mich, ich habe meine eigenen Wünsche und Vorstellungen. Ich interessiere mich für andere Dinge."

Der Vater konnte kaum glauben, was er hörte und sagte: "Mein Sohn, du verstehst das nicht. Ich bin weiser als du, ich kann für dich Entscheidungen treffen. Lass mich dir alles zeigen. Vertraue mir. Lass mich dein Lehrer sein, wie es vorgesehen war, und wir werden zusammen eine wunderbare Zeit verbringen."

"So sehe ich das nicht, Vater. Ich will nicht Zimmermann werden. Ich will dich zwar nicht verletzen, aber ich muss meinen eigenen Weg gehen." Nach und nach ging der Respekt zwischen Vater und Sohn verloren, bis zwischen ihnen nur noch eine dunkle Leere war.

Während der Sohn aufwuchs, fuhr der Vater fort, ihn zu bearbeiten, etwas zu werden, was dieser nicht wollte. So verliess der Sohn sein Zuhause, ohne sich auch nur vom Vater zu verabschieden. Er hinterliess nur eine Nachricht:
"Bitte lass mich in Ruhe."

Der Vater war entsetzt. "Mein Sohn", dachte er, "zwanzig Jahre lang habe ich auf diesen Moment gewartet. Er sollte doch alles sein - ein Zimmermannn, der grosse Meister des Handwerks, und meinen Namen und mein Erbe weitertragen. Ich schäme mich so. Er hat mein Leben ruiniert!"

Der Sohn dachte: "Dieser Mann hat meine Kindheit ruiniert und wollte mich zu etwas formen, was ich nie sein wollte. Ich werde keine Zuneigung mehr zu ihm haben." So entwickelten sich Hass und Wut zwischen Vater und Sohn, und dies sollte für den Rest ihres Lebens so bleiben.

Als der Sohn sein eigenes Kind bekam, eine wunderschöne Tochter, dachte er: "Vielleicht, vielleicht sollte ich meinen Vater einladen, dieses Kind aus seinem Geschlecht zu sehen." Dann überlegte er es sich nochmals: "Nein, dieser Vater, der meine Kindheit ruiniert hat und mich hasst. Ich werde dies nicht mit ihm teilen." Und so sah der Vater sein Enkelkind nie.

Im Alter von 83 Jahren starb der Vater. Auf seinem Totenbett blickte er auf sein Leben zurück und sagte sich: "Vielleicht sollte ich jetzt, im Angesicht des Todes, meinen Sohn zu mir rufen." In diesem Augenblick von Weisheit liess er ihn kommen.

Die Antwort des Sohnes aber lautete: "Du bedeutest mir nichts mehr, weil du mein Leben ruiniert hast. Bleib mir vom Leibe. Ich bin froh, dass du gehst."

Da war ein grosser Haß im Herzen des Vaters, als er seinen letzten Atemzug tat, und er fragte sich, wie er nur einen so verachtenswerten Sohn haben konnte.

Der Sohn lebte ein gutes Leben. Auch er war um die achtzig, als er hinüberging. Er war umgeben von einer liebenden Familie, die um seine Essenz trauerte, die nun nicht mehr auf diesem Planeten weilen würde.


Und dies, meine Lieben, ist der Punkt, wo die Geschichte erst wirklich beginnt.
Der Sohn begab sich nun zur Höhle der Schöpfung. Auf dieser dreitägigen Reise holte er seine Essenz und seinen wahren Namen zurück. Dann begab er sich weiter zur Halle der Ehrung. Dort verbrachte er eine lange Zeit im Gebet, während Millionen von Wesen, in einem Zustand der Freude, den ihr euch unmöglich vorstellen könnt, ihn für alles, was er auf der Erde durchgemacht hatte, ehrten und priesen.

Denn seht, ihr ward alle schon dort, aber wir können es euch nicht zeigen. Es würde eure Leben hier stören und zu viele Erinnerungen wachrufen. Aber ihr werdet wieder dorthin zurückkehren und eure Farben abholen, diese Farben, die von allen Wesen des Universums gesehen werden. Eure Farben sind eure Identitätsmerkmale, die zeigen, dass ihr ein Krieger des Lichts auf dem Planeten Erde ward.

Ich weiss, dass dies für euch im Moment schwer zu fassen ist, und dennoch ist es wahr. Ihr ahnt nicht, wie wichtig diese Kennzeichen eurer Erdenerfahrung sind. Eines Tages werdet ihr euch an diese Worte erinnern, wenn ihr mich in der Halle der Ehrung unter den Anwesenden treffen werdet.

Und so erhielt der Sohn seine Auszeichnung, und seine neuen Farben wurden mit den schon vorhandenen in seiner Aura verwoben, damit alle sehen konnten, wer er war.

Als dies vorüber war, begab er sich, nun in seiner wahren Identität als universelles Wesen, in einen anderen Teil des Saales. Dort erblickte er sofort seinen besten Freund Daniel, einen Freund, den er verlassen hatte, als er zur Erde ging. Er sah ihn und rief ihm zu: "Du bist es! Ich hatte dich so vermisst!" Sie trafen sich und umarmten sich sozusagen, sie vermischten ihre Energien.
(also, sie legten ihre Flügel um sich ;-) ) So tauschten sie in grosser Freude Erinnerungen aus an alte universelle Zeiten, bevor der Sohn zur Erde gegangen war.

Die beiden vergnügten sich in den Weiten des Universums, als eines Tages der Sohn zu Daniel sagte: "Weisst du, Daniel, du warst wirklich ein grossartiger Vater, damals auf der Erde."

"Und du, mein bester Freund, warst ein wunderbarer Sohn!" erwiderte Daniel. "Ist es nicht erstaunlich, was wir alles erlebten als menschliche Wesen? Welch vollständige Dualität herrscht dort auf der Erde, dass wir uns nicht mehr als beste Freunde erkannten."

"Wie konnte das nur geschehen?" fragte der frühere Sohn.
"Ach, der Schleier war dort so dicht, dass wir nicht mehr erkennten, wer wir in Wirklichkeit waren", antwortete der frühere Vater.

"Aber die Pläne waren doch erfolgreich, nicht wahr?" fragte der frühere Sohn.
"Ja, weil wir keinen Schimmer von unserer wahren Identität hatten!"


So verlassen wir nun die beiden Wesen auf ihrem Weg zur nächsten Planungssitzung für Erdenleben.

Wir hören, wie der eine zum andern sagt: "Ach, lass es uns doch nochmals tun! Dieses Mal werde ich die Mutter und du meine Tochter sein!"